Ulrich Wickert

Artikel von mir

Mein Frankreich

30.01.2023, Süddeutsche Zeitung Wir Deutschen sollten uns wieder unseren Nachbarn zuwenden – mit Esprit und heißem Herzen. Der Aufruf eines Liebenden. 42 Jahre nach dem Krieg, im Mai 1987, fand in Lyon der Prozess gegen den SS-Hauptsturmführer Klaus Barbie statt, genannt der „Schlächter von Lyon“. Als Nebenklägerinnen traten Frauen auf, deren Männer und Kinder von …

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Vom Segen der Selbstverpflichtung

12.07.22, Süddeutsche Zeitung „Mein Sohn ist nach dem Abi nach Neuseeland gefahren, weil er nicht wusste, wie sein Leben weitergehen sollte. Dort traf er zwei Mädchen, die Medizin studierten. Dieses Erlebnis hat ihn dazu gebracht, Arzt werden zu wollen. Jetzt ist er in Münster als Medizinstudent eingeschrieben.“ Stolz erzählte mir ein Vater von seinem Sohn, …

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„In der Einsamkeit finde ich den Menschen. In den Massen kann ich ihn nicht mehr finden.“

Rückblick auf das gegen Ende der achtziger Jahre geführte Interview mit Eugène Ionesco in Eugène Ionescos Pariser Wohnung Ionesco: …Ich reise ab. Ich reise gerne ab. Wickert: Gibt es einen psychologischen Grund, warum Sie so gerne abreisen, einfach weggehen? Ionesco: Ja, das ist eine psychologische Frage. Ich habe einfach Lust, anderswo hinzugehen, zu fliehen. Wenn …

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Die Deutschen sind sich fremd

02.06.2018, Essay im SPIEGEL Hinter der Islamdebatte verbirgt sich eine ganz andere Frage: die nach der deutschen Identität. Versuch einer Antwort. Die Gespensterdebatte schmerzt: „Der Islam gehört zu Deutschland“ oder der „Islam gehört nicht zu Deutschland“. Beide Sätze sind Quatsch. Schlichtweg Unsinn. Denen, die finden der Islam gehöre zu Deutschland aber auch die, die den …

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„Ich wäre so gerne… Cowboy“

14./15.10.2017, Frankfurter Rundschau Magazin „FR7“ Es gab eine Zeit, ich war wohl gerade zwanzig, da wäre ich gern ein Klaviervirtuose wie Arthur Rubinstein geworden. Ich studierte in den USA und hatte das unwahrscheinliche Glück, während der Weihnachtstage in Washington zum „coming out“ der jüngsten Tochter Rubinsteins eingeladen zu sein. Ein vornehmer Ball mit langen Roben …

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Ulrich Wickert schreibt einen Liebesbrief an die französische Nationalfigur „Marianne“

09.06.2016, DIE ZEIT Liebste Marianne, Weißt Du, das mag ein wenig altmodisch klingen, meine Liebe, wenn ich sage, ich schwärme für Dich. Aber das wird jeder verstehen, der unsere Geschichte kennt. Nur ein Mal habe ich Dich in Person getroffen, nämlich bei jener Zeremonie in Paris, als Deiner Büste die Gesichtszüge von Catherine Deneuve verliehen …

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Am Ende hilft der Zaubertrank – und vorher der Humor

10.06.2016, Hamburger Abendblatt Witzeln gehört zum französischen Alltag. Auch deswegen liebe ich die Franzosen und fühle mich in Paris wohl, wie zu Hause. Ganz gleich, ob man sich kennt oder nicht, das Jonglieren mit Worten, mit Doppeldeutigkeiten und geistreichen Anspielungen ist ein wichtiger Teil jedes Gesprächs. (Das Dumme ist nur: um den französischen Humor genießen …

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„Mehr Youtube würde der ARD gut tun“

29.12.2013, Die Welt Der eine hatte ein Millionenpublikum im Fernsehen, der andere hat 1,3 Millionen Follower: Was sich die TV-Legende Ulrich Wickert und LeFloid, der Nachrichten-Quotenkönig von Youtube, zu sagen haben. Zwei Generationen und zwei Moderatoren aus zwei ganz verschiedenen Medienepochen. Wir sind mit LeFloid, 26, und Ulrich Wickert, 71, und zum Frühstück im Café …

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„Karl der Große sorgte für geistige Erneuerung“

07.01.2014, Die Welt Im Januar vor 1200 Jahren starb Karl der Große. Welches Bild haben wir heute von diesem Herrscher, der als Einiger Europas gilt? Ulrich Wickert spricht mit Mittelalter-Experten Johannes Fried. Diesen Monat begehen wir den Todestag eines Mannes, der am 28. Januar 814, also vor 1200 Jahren gestorben ist und als Einiger Europas …

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„Prostitution ist in der Mitte der Gesellschaft“

31.08.2013, Die Welt Nur wenige deutsche Schriftsteller sind so wirklichkeitsversessen wie der Leipziger Clemens Meyer. Für seinen neuen Roman hat er 15 Jahre im Rotlichtmilieu recherchiert, in Deutschland und in Japan. „Im Stein“, gerade bei S. Fischer erschienen, gilt als einer der Favoriten für den Deutschen Buchpreis, der im Oktober verliehen wird. Der Journalist und …

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