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Kriminalroman – Das achte Paradies, Ein Fall für Jacques Ricou
25.09.2010, Eschborner Stadtmagazin
Wenn ein ausgebuffter Journalist und Frankreichkenner wie Ulrich Wickert einen Kriminalroman schreibt, dann darf man schon etwas Besonderes erwarten. Wickert enttäuscht nicht. Er legt einen gut recherchierten, stimmigen und spannenden Kriminalroman vor. Er spart nicht an den Details uns das französische Rechtssystem näher zu bringen. Die Vorstöße von Staatspräsident Nicola Sarkozy seine Machtbefugnisse aus zu weiten sind von journalistischer Top Brisanz. Wickert zeigt aber auch die Möglichkeiten auf, die es international tätigen Banden möglich macht, Raubzüge in aller Welt zu unternehmen ohne die herrliche Côte d’ Azur zu verlassen.
Ulrich Wickert, geboren 1942 in Tokio, studierte in Deutschland Jura und in den USA Politische Wissenschaften. Von 1977 bis 1991 war er ARD-Korrespondent in Washington, New York und Paris, von 1991 bis 2006 moderierte er die »Tagesthemen«. 2005 wurde Wickert in Frankreich zum »Offizier der Ehrenlegion« und 2006 zum Sekretär der Académie de Berlin ernannt. Er lebt in Hamburg und Südfrankreich, wo er neben Kriminalromanen auch politische Sachbücher schreibt. Zu seinen zahlreichen Büchern zählen unter anderem »Vom Glück, Franzose zu sein«, »Zeit zu handeln«, »Die Zeichen unserer Zeit«, »Alles über Paris«, »Gauner muß man Gauner nennen« und »Der Ehrliche ist der Dumme«. Nach seinen Krimi-Bestsellern »Der Richter aus Paris«, »Die Wüstenkönigin« und »Der nützliche Freund« ist »Das achte Paradies« der vierte Fall für Jacques Ricou.
Jacques Ricou will an die Côte d ‘Azur, zu seinem alten Freund Eric aufs Boot. Doch noch bevor er seine Ferien antreten kann, verschwindet ein hochbezahltes Model. Es ist die Cousine seiner Freundin Margaux. Steht ihr Verschwinden im Zusammenhang mit Margaux’ Recherchen in Kreisen der georgischen Mafia? Als der Berater des französischen Präsidenten einen Erpressungsversuch unternimmt, um die Ermittlungen zu beenden, weckt das Jacques’ kriminalistischen Ehrgeiz: Welche politischen Motive stecken hinter diesem Fall? Jacques ist seinem Gegner ganz nah, als er bei seinen Ermittlungen auf die attraktive Chefin eines Parfümimperiums trifft. Mit ihr offenbart sich ihm ein mörderisches Familiendrama. Internationale Geldwäsche, der weit reichende Arm der georgischen Mafia und ein Mann, der nicht er selbst sein kann – Ulrich Wickert gönnt seinem Richter keine Ruhepause und schickt ihn von Paris über Berlin bis an die französische Riviera.
Wickert hat mit diesem Werk bewiesen, dass er den Olymp der Kriminalschriftsteller erklommen hat. Detailreich, hoch spannend und politisch ist sein Werk. Dazu streut er ein bisschen L`amour und französisches Lokalcolorid ein, was das Werk abrundet und die Leserschaft veranlasst, wieder mal Pariser Luft zu schnuppern.(schw.)
Ulrich Wickert: Das achte Paradies, Ein Fall für Jacques Ricou, Piper Verlag, gebunden 3336 Seiten ISBN: 9783492950350, € 19,99