Ulrich Wickert

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Podcast „Wickert trifft“ Kevin Kühnert stellvertretender SPD-Vorsitzender ab 26.11.20

Im Gespräch geht es um Kühnerts Engagement für die Kneipenlandschaft, seine Leidenschaft für den Sport und um seine Einschätzungen dazu, wie sich die Bundesregierung nach der Bundestagswahl 2021 zusammensetzen könnte. Auf Wickerts Frage, ob er sich einen grünen Kanzler vorstellen könne, zügelt Kühnert allerdings die Spekulationen: „Ich bin ein phantasievoller Mensch, ich kann mir eine ganze Menge vorstellen – aber ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird.“

Das Kneipenleben ist für Kühnert auch eng mit einer anderen großen Leidenschaft verbunden: dem Fußball. Zum ersten Mal sei er mit seinem Großvater im Stadion gewesen, so der in Lichtenrade –  „dem Letzen Vorposten vom richtigen Stadtrand von Berlin“ – aufgewachsene Kühnert, der nach dem englischen Fußballer Kevin Keegan benannt wurde. Wie sein Vater, sei er allerdings eher beim Handball aktiv gewesen und habe ein musisches Gymnasium besucht, weil er Geige gespielt habe.

Freikarten für den Berliner Traditionsverein Tennis Borussia gegen den MSV Ulm, sollten seine Fußball-Liebe schließlich auf den Weg bringen. Ein dort erworbener Fanschal sei zwar zunächst einige Jahre in den Kleiderschrank gewandert, die Jusos seien dann aber der Auslöser für ihn gewesen, diesen wieder auszupacken. 

Kühnert erzählt im Podcast, wie es ihn wieder zurück zu TB Berlin zog, schließlich sogar bis in den Aufsichtsrat, was seine Faszination für „Groundhopping“ ausmacht und was für ihn die Schattenseiten des Fußballs sind. „Ich glaube, die Leute haben häufig gar nichts mit dem Verein zu tun gehabt, aber weil wir so klar positioniert waren – Engagement gegen Antisemitismus, der Verein steht für etwas – haben wir wie die Schmeißfliegen die Neonazi-Szene angezogen“, berichtet er von seiner Zeit als Fanbeauftragter des Vereins.

Natürlich wird auch ausgiebig über Politik gesprochen und darüber, dass Gedankenspiele öfter zugelassen werden sollten: Kühnert ärgert sich, dass diese innerhalb der Partei schnell im Keim erstickt würden und verweist auf SPD-Chefin Saskia Esken, die „sich da vor ein paar Monaten ziemlich die Finger verbrannt [hat], weil ihr unterstellt wurde: Mensch, in dem Augenblick, wo Du darüber redest, akzeptierst Du quasi schon die Prämissen dieses Szenarios – dass das alles denkbar ist.“ Kühnert ist der Meinung, diese Vorwürfe seien „ein bisschen albern“.

Er mutmaßt darüber, wer Merkels Nachfolge auf so „schnodderig sympathische Art fortführen würde“, wie sie es tut und wie er die Tatsache einschätzt, dass ihm von seinen Mitschülern bereits in der Abiturzeitung die Kanzlerschaft prophezeit wurde.